Lebensfreude – Gutes beachten
„Spaß zu haben, kann man gar nicht ernst genug nehmen.“
(Der kleine Yogi)
Was macht Ihnen eigentlich wirklich Freude?
Wir Deutschen haben weltweit den Ruf, ein Völkchen der schlechtgelaunten Jammerer zu sein.
– Treffen sich zwei, wird gerne über das Wetter geschimpft – es war, wird demnächst oder ist vielleicht sogar zu kalt, zu nass, zu irgendwas. Gerne klagt man sich auch sein Leid über Krankheiten, Ungerechtigkeiten, die unfähige Politik, die Schlechtigkeit der Menschen, die wenige Zeit und die vielen Belastungen … Nicken Sie jetzt und erkennen „die deutsche“ Konversation wieder?
Wo bleibt denn da die Lebensfreude?
Ich stelle heute also einmal die ganz persönliche Frage nach der Freude in Ihrem Leben. Es sind Fragen zum Nachdenken und vielleicht regen Sie sogar ein bisschen zum Umdenken an.
- Wie viele Augenblicke innerlich erlebter Freude gibt es durchschnittlich in Ihrem Alltag?
- Freuen Sie sich am Morgen, dass Sie in einem warmen Bett aufwachen und einen neuen Tag und Sonnenaufgang erleben?
- Teilen Sie täglich Gefühle von Freude und Nähe mit Menschen, die Ihnen ans Herz gewachsen sind?
- In welchen Situationen fühlen Sie sich erfüllt und froh über das, was Ihnen passiert, was Ihr Leben bereichert?
Mich würde es jetzt sehr freuen, wenn viele Leser kurz innehielten, um für sich Antworten zu finden. Und vielleicht bleibt in der Wirkung eine gewisse Offenheit und Sensibilität für Momente des Glücks und gefühlter Freude, die Ihnen heute begegnen mögen. Ist es nicht oft so, dass wir einfach unser Augenmerk zu sehr auf Probleme richten? Deshalb übersehen wir die schönen Gefühle, sie werden überlagert. Wenn wir das ändern möchten, dann ist es für den Anfang schon eine gute Idee, einfach mal den eigenen Fokus der Aufmerksamkeit zu verändern: Es macht einen großen Unterschied, jeden Tag ganz bewusst seine Erwartungen und Vor-Freude auf kommende Momente gefühlter Lebensfreude zu richten, die uns an diesem Tag begegnen könnten. Ist der Geist erst auf ein Ziel gerichtet, kommt ihm vieles entgegen, sagte Goethe, und das stimmt ganz besonders für die Zielrichtung unseres Denkens.
3 Blessings
Ist man selbst fröhlich, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch ein enger Freund fröhlicher wird, um 25%. (Framingham Heart Study, 2008, Langzeitstudie zur dynamischen Verbreitung von Glück). Freude ist also ansteckend. Und über etwas Freudvolles nachzudenken, steckt unser gesamtes körperliches System an. Das heißt, wir können unser Gehirn ganz gezielt „füttern“ und entscheiden so mit, wie sehr wir uns negativen oder eben positiven Einflüssen unterwerfen. Das ist unter vielem anderen ein Ergebnis der Forschungen an der Universität in Berkley durch den Neuropsychologen Rick Hanson.
Vieles aus der Glücksforschung hat Eingang in die positive Psychologie gefunden. So auch die ganz einfache Erkenntnis, dass man durch so wenig wie drei gute Erinnerungen täglich den Grundmodus seines Gehirns auf POSITIV umstellen kann: Erinnern Sie sich abends vor dem Schlafengehen ganz bewusst an drei positive Begebenheiten, Gefühle, Erlebnisse. Wenn möglich, schreiben Sie auf, was das war und welche positiven Gefühle Sie dabei hatten. Sie können sich dabei an den folgenden Fragen orientieren.
- Was hat mich heute dankbar gemacht?
- Was hat mich heute froh gemacht?
- Was habe ich heute als besonders schön empfunden?
Indem wir das Gute beachten und es bewusst festhalten, trainieren wir unser Gehirn darauf, seine Aufmerksamkeit vermehrt auf diese wohltuenden Mosaiksteinchen des Lebens zu richten. Zum Beispiel auf das Gefühl von Lebensfreude.
In diesem Sinne zitiere ich am Ende dieses Newsletters noch einmal den kleinen Yogi mit seiner Affirmation: „Ich entscheide mich, meinen Fokus auf das Positive zu richten.“
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