Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung
„Persönliches Wachstum beginnt mit Selbst(er)kenntnis.“
Mit dieser Überschrift weist der Autor Sebastian Quirmbach auf den Kern aller Persönlichkeitsentwicklung hin: Erkenne, was du tust und wie du es tust, dann kannst du daran wachsen und dich verändern, kannst der Mensch werden, der du bist und sein willst.
Der Autor ist Coach und Manager, hält Workshops und Seminare über Qualitäten im Führungsbereich ab. Dabei stellt er immer stellt er deutlich heraus: Führung beginnt mit Selbstführung.
Selbstwahrnehmung – Fremdwahrnehmung – Persönlichkeitsentwicklung
Von „Persönlichkeitsentwicklung“ spricht man, wenn sich jemand persönlich (weiter)entwickelt. Man könnte es auch positives Charakterwachstum nennen, denn im Idealfall verbessern sich Denken, Fühlen und Handeln einer Person so, dass sie gesünder, erfolgreicher, menschlicher und zufriedener lebt.
Der beste Ausgangspunkt für eine gezielte Entwicklung ist eine gute Diagnose.
Machen Sie eine Bestandsaufnahme: Wo stehe ich heute? Mit welchen Bereichen meines Lebens bin ich zufrieden, mit welchen nicht? Was kann ich? Was will ich lernen? Was ist mir wichtig? Wo sind meine Talente, meine Stärken?
Diese Bestandsaufnahme kann durch eigenes Nachdenken oder Beobachten erfolgen oder auch mithilfe psychologischer Tests, die Aufschluss über das eigene Temperament geben. Für eine gute Diagnose ist allerdings ein Faktor besonders wesentlich: Nur wenn Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung berücksichtigt werden, entsteht ein Gesamtbild. Denn vor allem im Bereich persönlicher „blinder Flecke“ sind wir uns unserer Stärken und Schwächen nicht bewusst.
Schritt 1: Selbstwahrnehmung
Als einen möglichen ersten Schritt empfehle ich dem Leser, die folgenden Fragen zunächst einmal für sich selbst zu beantworten, denn diese Fragen beleuchten wichtige Punkt aus der eigenen Perspektive.
- Was kann ich gut?
- Was sind meine Talente?
- Welche Tätigkeiten machen mir Spaß – bereiten mir Freude?
- Welches sind meine schönsten Erfolgserlebnisse?
- In welchen Lebensbereichen möchte ich mich verbessern?
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Antworten und schreiben Sie am besten alles auf, damit Sie es später nachlesen und Entwicklungsschritte besser verfolgen können.
Schritt 2: Fremdwahrnehmung
Im zweiten Schritt kann nun die Fremdwahrnehmung abgefragt werden. Dafür sollte man sich zunächst für die Personen entscheiden, die man gerne um ihr Feedback bitten möchte. Im Idealfall sind das die Menschen, die einen persönlich oder beruflich relativ gut kennen und deren Meinung man selbst schätzt und achtet. Wenn zusätzlich ein gutes Vertrauensverhältnis besteht, sind diese Personen als Feedbackgeber gut geeignet.
Feedback kann man im persönlichen Gespräch, per Telefon oder z.B. auch per E-Mail einholen. Wichtig ist ein vertraulicher Rahmen (privat, nicht öffentlich) und ein passender Moment. Ich empfehle, Feedback per E-Mail einzuholen, da der Gefragte dann die Möglichkeit hat, in Ruhe über seine Antworten nachzudenken.
Man kann auch vorher in einem Gespräch ankündigen, dass man eine Feedbackanfrage stellen wird – so fühlt sich der Empfänger weniger überrascht.
Ich empfehle, per E-Mail folgende drei Fragen zu senden (so oder ähnlich formuliert):
- Was schätzt Du an mir?
- Wo liegen aus Deiner Sicht meine Stärken? Was mache ich besonders gut?
- Welche Bereiche kann ich aus Deiner Sicht verbessern?
Wer Antworten auf seine Feedbackfragen entgegennimmt, sollte sich bewusst sein, dass natürlich keine objektive Beurteilung möglich ist. Das Ziel ist es, Hinweise von anderen zu sammeln, die den eigenen blinden Fleck erhellen können. Zunächst sollte man die Antworten also erst einmal lesen oder anhören und dann kann man überlegen, inwieweit man sie annehmen oder auch ablehnen möchte.
An manchen Punkten werden Selbst- und Fremdwahrnehmung wahrscheinlich übereinstimmen. Diese Dinge wussten wir schon und nun werden sie bestätigt (zwei mal positive Einschätzung = Talente / zwei mal negative Einschätzung = Bereich, in dem wir Hilfe gebrauchen können). In den Bereichen, in denen sie voneinander abweichen, fühlen wir uns aber positiv oder negativ überrascht (Potenzial oder „Schock“).
Persönlichkeitsentwicklung planen
Nach dieser Diagnosephase können weitere Fragen helfen, die eigenen Persönlichkeitsentwicklung bewusst zu planen:
- Welche Stärken und Talente werde ich in Zukunft besser nutzen?
- Wie kann ich mein Potenzial besser ausschöpfen?
- In welchen Bereichen will ich mich verbessern?
- Welche Fähigkeiten will ich lernen?
- Wer oder was kann mir auf meinem Weg helfen?
- Welche konkreten Ziele möchte ich innerhalb von 12 Monaten erreicht haben?
- Welche konkreten Ziele möchte ich innerhalb von 3 Monaten erreicht haben?
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Nachdenken, Planen, Entscheiden und vor allem beim Umsetzen!
Sebastian Quirmbach | Coach for Leadership | Training & Beratung
Ich bedanke mich bei Sebastian Quirmbach für seine anregenden Fragen zur Selbstreflexion auf dem Weg zu persönlicher Weiterentwicklung und wünsche ihm weiterhin Erfolg bei seinen Vorhaben!
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